Eine durchlässige Darmwand, auf Englisch "leaky gut" , war Teil der Ursache für meine Verdauungsprobleme, die sich durch Durchfall und Blähungen sowie Magenkrämpfe und Sodbrennen bemerkbar machten. Bis mich eine Ärztin schließlich auf die "Paleo-Therapie" aufmerksam machte, die unter anderem darauf abzielt ein "leaky gut" zu heilen.
Eine Menge Forschung steckt hinter der Paleo-Therapie, die auch als Autoimmunprotokoll bekannt ist. Die Paleo-Therapie hat mir geholfen, meinen durchlässigen Darm zu heilen und damit meine Reizdarm-Symptome stark zu reduzieren.
Aber das funktioniert nicht von jetzt auf gleich. Die Paleo-Therapie erfordert Geduld, um sich zu informieren, und Disziplin, um sie umzusetzen.
Sich informieren: In dem Buch "Die Paläo-Therapie" erklärt die Ärztin Sarah Ballantyne die Zusammenhänge zwischen Nahrungsmitteln und einer durchlässigen Darmwand.
Bei der Paläo-Therapie geht es darum, dass Entzündungen im Körper abklingen und sich der Darm und die Darmwand dadurch erholen können.
Noch ein paar Worte zum Thema Entzündungen: Entzündungen wirken sich auf alles negativ aus, nicht nur auf unseren Darm. Im Gehirn führen sie zu Demenz, in den Gelenken zu Arthrose, und chronische Erzündungen erhöhen nicht nur das das Krebsrisiko, sondern lassen uns außerdem schneller altern. Darüber schreibt Sven Voelpel in seinem Bestseller Bestseller "Die Jungbrunnen-Formel: Wie wir bis ins hohe Alter gesund bleiben"
Der hohe Zonulin-Wert in meinem Blut war ein Indikator für leaky gut. Ich litt unter häufigem Durchfall und beinahe ständigen Blähungen.
Auf den Rat meiner Ärtzin entschied ich mich für die “Paleo-Therapie”. Die Therapie wurde von der Ärztin Sarah Ballantyne aufgestellt und basiert auf dem Autoimmunprotokoll (AIP).
Beim Autoimmunprotokoll geht es darum, dass Entzündungen im Körper abklingen und sich Magen und Darm dadurch erholen können.
Dafür verzichtet man in einem Zeitraum von mindestens einem Monat (besser 3-6) auf Nahrungsmittel, die typische Allergene enthalten, um dem Immunsystem eine Pause zu verschaffen.
Die Paleo-Therapie ist sehr strikt und es braucht viel Disziplin, um sie durchzuhalten. Die Diät ist noch viel restriktiver als Paleo-Ernährung generell, weil sie noch mehr Nahrungsmittel ausschließt, als die Paleo-Diät zulässt, wie zum Beispiel Nüsse und Samen.
Nach einem Monat merkte ich die erste Besserung, und nach drei Monaten sind meine Reizdarm Beschwerden, Blähungen und Durchfall deutlich weniger geworden.
Nach knapp vier Monaten habe ich einen Bluttest machen lassen und der Zonulinwert war auf ein "normales" Niveau gesunken. Mehr Infos zum Zonulin-Wert als Marker für leaky gut findest du im Blog.
Die Ärztin Sarah Ballantyne hat selbst unter Reizdarmsyndrom sowie einer Autoimmunkrankheit gelitten und viel zu der Wirkung von Ernährung auf den Magen und Darm geforscht.
Ihr Buch “Paläo-Therapie” (im Original “The Paleo-Approach”) stützt sich auf wissenschaftliche Studien und ihre eigenen Forschungsergebnisse.
Wenn du neugierig geworden bist, aber nicht gleich das ganze Buch lesen möchtest, dann schau dir diesen "Quick-Start Guide" an , der eine kurze und übersichtliche Zusammenfassung der wichtigsten Punkte bietet (das Dokument ist nur auf Englisch verfügbar).
Wenn du nicht der strengen Paleo-Therapie folgen, aber mehr über über Paleo-Ernährung im Allgemeinen erfahren möchtest, dann empfehle ich dir den Blog Paleo360.
Im Interview mit einer Internistin erfährst du, warum Paleo-Ernährung Sinn macht für Reizdarm Betroffene. Mir gefällt der Blog, weil er nicht dogmatisch auf das Evolutionsargument abzielt, sondern denn Fokus auf die wissenschaftlich untersuchten Aspekte der Paleo-Ernährung legt.
Es gibt auch sehr gute Argumente dafür, sich vegetarisch zu ernähren, was mit den Paleo-Grundprinzipien vereinbar ist. Unglaublich leckere vegetarische Rezepte findest du auf Veggie Paleo.
Rezepte, Einkaufslisten und Wochenpläne bietet das Buch "Das Autoimmun-Paleo-Kochbuch"* der Ernährungsberaterin und Bloggerin Mickey Trescotts.
Im Blog findest du Rezepte nach der Paleo-Therapie, die darauf ausgerichtet ist, eine durchlässige Darmwand zu heilen. Weitere leckere und tolle Paleo-Rezepte findest du außerdem hier auf Foodpunk.
Wie ich meine durchlässige Darmwand mit der Paleo-Therapie geheilt habe. Zum Blogeintrag
Das Grundprinzip der Paleo-Ernährung ist es, sich natürlich, nachhaltig und gesund zu ernähren.
Täglich landen Geschmacksverstärker, Hormone, Farb- und Konservierungsstoffe auf unserem Teller, und man muss sich schon sehr genau informieren, um sie zu vermeiden.
Das meiste steckt in verarbeiteten, industriell hergestellten Lebensmitteln, also in den Dingen, die wir verpackt in den (Kühl-) Regalen im Supermarkt finden.
Fleisch und Fisch aus Massentierhaltung gilt es zu vermeiden, weil die Tiere Hormone und Antibiotika gespritzt bekommen, die durch den Verzehr in unseren Körper gelangen (darüber hinaus lassen sich auch ethische Gründe gegen Massentierhaltung anführen).
Leider finden sich Stoffe wie Spritzmittel auch auf unserem konventionell angebauten Obst und Gemüse. Paleo-Ernährung bedeutet, auf die Qualität der Lebensmittel zu achten und unverarbeitete, ungespritzte Lebensmittel und Protein aus artgerechter Tierhaltung zu sich zu nehmen.
Die Paleo-Ernährung verzichtet auf Getreideprodukte, und das kann für viele Reizdarmbetroffene Sinn machen, denn:
Dies sind nur drei Argumente für den Verzicht auf Getreideprodukte, vor allen Dingen für diejenigen unter uns, die unter Verdauungsbeschwerden leiden.
Wenn du mehr darüber zu erfahren möchtest, wie Getreide auf unseren Magen und Darm wirkt, findest du auf Paleolifestyle detaillierte Informationen und wissenschaftliche Quellen.
Die Paleo-Ernährung verzichtet weitgehend auf Milchprodukte. Die meisten Milchprodukte enthalten Laktose, die von vielen Menschen nicht gut verdaut wird.
Typische Symptome sind Blähungen, Durchfall oder Bauchschmerzen. Aber auch Symptome wie Müdigkeit und Schlappheit können eine Folge einer Laktoseintoleranz oder zumindest niedrigen Toleranzgrenzen sein.
Weniger verbreitet ist eine Allergie gegen das in Milchprodukten enthaltene Protein Casein, das zu allergischen Reaktionen führen kann. Ob du eine eine niedrige Toleranz hast, kannst du mit einem Provokationstest selbst herausfinden. Milchprodukte stehen außerdem im Verdacht, entzündungsfördernd zu wirken.